Trockeneisstrahlen: Gefährliche Chemie oder effektive Reinigungsleistung?

Jan 23, 2022

Auf ebay Kleinanzeigen für Privatkunden oder als Werbetafeln für Industrie und Gewerbe sieht und hört man davon: Trockeneis. Doch wie funktioniert die Reinigung mit Trockeneis? Wieso liest man was von Kohlendioxid Vergiftungen und gleichzeitig bekommt die Trockeneisreinigung einen Schub an Interesse in der Reinigungsszene? Wir klären auf und erläutern, wieso die Trockeneisreinigung eine nachhaltige und effiziente Industriereinigung ist.

Was ist Trockeneis?

Trockeneis ist fester Kohlenstoffdioxid (CO2) und kommt auf der Erde nicht in natürlicher Form vor. Die Herstellung erfolgt indem unter Druck verflüssigtes Kohlenstoffdioxid entspannt wird. Das Endprodukt ist sogenannter Kohlensäureschnee, der in Blöcke, Pellets oder anderen Formen gepresst werden kann. Unter Normaldruck beträgt die Temperatur des Trockeneis circa -78,5 Grad Celsius. Der Name kommt also daher, dass das Aussehen an Schnee oder Eis erinnert. Das „Eis“ ist dabei jedoch „trocken“, da es sich hierbei nicht um Wasser handelt, das schmilzt, sondern das Trockeneis als CO2 mit der Luft reagiert und verfliegt.

Ist Trockeneis gefährlich?

Früher wurde Trockeneis für Nebelmaschinen eingesetzt, heutzutage ist das verboten. Und auch das Bundesinstitut für Risikobewertung spricht von möglichen Kohlendioxid-Vergiftungen. Was ist also dran an den Warnungen und Verboten? 

Die angesprochenen Warnungen des Bundesinstituts für Risikobewertung beruht maßgeblich auf der Erstickungsgefahr, die sich bei dem Umgang mit Trockeneis ergeben kann. Trotzdem handelt es sich bei Trockeneis nicht um eine verhasste Chemiekohle. Denn laut der H- und P-Sätze (hazard und precautionary), also im Rahmen der Gefahren- und Sicherheitshinweise der EU, fällt das Trockeneis nur unter die Sicherheitsgruppe P400. Hierbei wird unter Trockeneis „P403 – An einem gut belüfteten Ort aufbewahren“ vermerkt. Weiterhin sprechen die GHS-Einstufungskriterien (global harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien) von einem „nicht gefährlichen Stoff“. Die Sicherheitshinweise beziehen sich damit auf bestimmte Umstände der Lagerung oder beim Umgang mit dem Stoff.

Ist Trockeneis also völlig harmlos?

Nein, völlig harmlos ist es damit nicht. Wie der P-Satz besagt, besteht prinzipiell die Gefahr der Erstickung, wenn man dem Kohlenstoffdioxid in einer hohen Menge in einem geschlossenen Raum ausgesetzt ist. Im Zuge des Beispiel der Nebelmaschine wurde das Trockeneis daher verboten, da die Risikoeinschätzung als zu hoch bewertet wurde, wenn viele Menschen auf engen, schlecht belüfteten Raum Trockeneis ausgesetzt sind.
Die Verwendung von Trockeneis hat vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Was die Gefahreneinschätzung angeht, kommt es immer auf die Dosis der Verwendung an. Eine kleine Menge der eingeatmeten Dämpfe verursacht etwa lediglich ein bloßes Kribbeln im Hals, da bei Kontakt mit dem Wasser der Schleimhäute Kohlensäure entsteht. Wer jedoch Trockeneis mit bloßer Haut anfasst, bleibt wie bei kalten Metallgegenständen daran kleben und kann Kälteverbrennungen erleiden. Eine sehr geringe Menge und minimal kurze Verwendung von Trockeneis auf der Haut findet aber zum Beispiel auch bei der Behandlung von Warzen Anwendung. Somit kann auch beim Trockeneis davon die Rede sein, dass die Dosis das Gift macht.

Wie funktioniert die Reinigung mit Trockeneis?

Mittlerweile ist das Trockeneis neben den Sandstrahlarbeiten auch als effiziente Methode zur Industriereinigung angekommen. Man liest von „Nachhaltigkeit“ und „Effizienz“, aber was zeichnet die Trockeneisreinigung aus, was andere Reinigungsmethoden nicht haben?

Die Reinigung mit Trockeneis wird synonym als Trockeneisstrahlreiniung, CO2-Reinigung oder Trockeneisstrahlen bezeichnet. Das Trockeneis kommt genau wie beim Sandstrahlen als Granulat zum Einsatz. Das Granulat wird unter Druck in einer Maschine aufbereitet und extrem hoher Geschwindigkeit auf die Flächen „aufgeschossen“. Die Trockeneis-Pellets sehen in der Geschwindigkeit aus wie Strahlen. Bei Sandstrahlarbeiten erfolgt dabei eine abrasive Reinigungsleistung. Das heißt, Verschmutzungen werden von der Oberfläche durch die groben Partikel abgetragen. Dabei kann auch die gesamte Oberfläche beschädigt werden. Die Trockeneisreinigung hingegen wirkt nicht abrasiv. Zwar treffen die Pellets auch in enormer Geschwindigkeit auf die Oberfläche, doch nicht die groben Partikel reiben die Verschmutzungen ab, sondern die Kälte der Trockeneis-Pellets führt dazu, dass Fette, Beschichtungen und anderer Schmutz hart und spröde wird und abplatzen.

Ist Trockeneis als Chemikalie nachhaltig oder umweltschädlich?

Wer das Wort „Chemie“ hört, denkt sofort an etwas Unnatürliches, das demnach nicht gut für unsere Natur sein kann. Wenn man bedenkt, dass Trockeneis mit der Luft zu Kohlendioxid, also CO2, reagiert, kommen noch mehr Fragen auf. Doch die Trockeneisreinigung macht nur  0,015 % des weltweit jährlichen Gehalts an Kohlendioxid in der Luft aus. Im Vordergrund stehen daher die großen Vorteile des Trockeneisstrahlens. Im Gegensatz zu anderen Strahlverfahren entsteht mit Trockeneis kein Reinigungsmüll. Die CO2-Strahlen verfliegen einfach in der Luft. So muss sich weder um Reinigungsmüll noch um hohen Wasserverbrauch bei der Reinigung Gedanken gemacht werden. Da die Trockenreinigung eine schonende Reinigungsmethode ist, werden außerdem Oberflächen und Maschinen und Geräte vor Beschädigungen geschützt. So werden Produktionsanlagen & Co. lange instandgehalten. Langlebige Maschinen sind nicht nur gut für das Portemonnaie, sondern tragen auch zu einer effizienten Verbrauchswirtschaft bei.

Fazit:

Auch wenn Trockeneis nicht in seiner natürlichen Form in unserer Umwelt vorkommt, heißt das nicht, dass es sich hierbei um eine gefährliche Chemiekeule handelt. Stattdessen entscheidet die Dosis, Lagerung und Ort der Anwendung über die potentielle Gefahr eines Stoffes. Die Trockeneisreinigung erweist sich deswegen als nachhaltige Reinigungsmethode, da sie keinen Reinigungsmüll hinterlässt, keinen Wasserverbrauch bedarf und die zu reinigenden Oberflächen nicht angreift. Wer sich für Industriereinigung oder gewerbliche Reinigung mit Trockeneis entscheidet, der sollte dennoch auf einen professionellen Service setzen. Denn die Anschaffung einer Trockeneisstrahlen-Maschine ist mit hohen Kosten verbunden, die sich nur bei zahlreicher Nutzung rechnet. Außerdem wird bei der Strahlreinigung das Trockeneis als Pellets in extrem hoher Geschwindigkeit unter Druck herausgeschossen – das bietet hohe Verletzungsgefahr, wenn der Umgang durch nicht geschultes Personal erfolgt.

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